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Lebenbei uns
DiekleineGruppehates sich imLesezim-
mer der Bibliothek bequem gemacht –
ZeitzumZuhören. Sie lauschenDorothea
Reese,die langsamunddeutlichausdem
Buch „Altwerden istnichts für Feiglinge“
von Joachim Fuchsberger vorliest. Jede
Woche kommen sie bereits eine halbe
Stunde früher, umnoch einwenigplau-
dern zu können, bevor es um 10.00 Uhr
losgeht. „Wirüberlegengemeinsam,was
wir hören möchten, und Frau Brietzke
hilftunsbeiderAuswahlderBücherund
Geschichten,“ sagt TheaAwe. Einkleiner
vertrauter Kreis, in dem Zuhören zum
Gemeinschaftserlebnis wird. Hinterher
unterhalten sie sichnocheinwenigüber
dasGehörte, erzähleneigeneErlebnisse.
Wenn Sie auch dabei seinmöchten, die
kleine Gruppe freut sich über weitere
Gästemit „Zeit zumZuhören“.
n
sh
Vor70 Jahren:
Hochzeit vonGisela
undMartinBurow
Zeit zumZuhören
Wann:
JedenMontag,
10.00–11.00Uhr
Wo:
Bibliothek
inHausOrchidee
An den Zimmertüren 214 und 215 im
Haus Begonie hängen noch die bunten
Luftballons und eineGirlande, denn am
1. Februar wurde hier fröhlich gefeiert.
Martin und Gisela Burow erlebten ihren
70. Hochzeitstag! Beidewirkennoch ein
wenig erschöpft, aber überglücklich
überdie schöneFeiermitderFamilie,mit
Freunden und der wunderbaren An-
dacht mit Pastorin Hirt. „Zum Schluss
haben wir alle gesungen“, schwärmt
GiselaBurow.
Kennengelernt haben sich beide in
Leipzig, das war in schweren Kriegsta-
gen. Im Café Felsche hatten einige
Offiziere gerade den Tisch besetzt, an
dem sich sonst eineGruppe jungerMäd-
chen regelmäßig traf. So fing es anmit
GiselaundMartinBurow. Am1. Februar
1945wurde in St. Johannis inEppendorf
geheiratet. „Mein Mann hatte dafür
Urlaub bekommen, es war der Himmel
auf Erden, dochdann kamdieHölle der
Trennung“, erinnert sich Gisela Burow.
Für ein langes gemeinsames Leben hal-
ten beide gegenseitige Akzeptanz und
Ausdauer für wichtig. Vor einem Jahr
zogen Beide ins Hospital. Gisela Burows
schwerer Sturz und seine Folgen hatten
das Leben in der eigenenWohnung un-
möglich gemacht. „Es hat einwenig ge-
dauert, aber jetzt sindwirhierangekom-
men in unserem neuen Zuhause ‚mit
Schutzglocke’ und freuen uns über die
familiäreAtmosphärehier.“
n
sh
„Dat dumin Leevstenbüst“
Montags ist esZeit zumZuhören