CP-HOS-15-003 Glockenturm-Maerz_rz.indd - page 25

25
TatzurSeitestehen.DaswarvorelfJahren.
Heute blickt der inzwischen 63-jährige
Rentner zurück und ist zufrieden: Das
Vorhaben istgelungen.
Derzeit sind 13 bis 15Männer zwischen
74 und 97 Jahren dabei, die sich jeden
Montag imHausBegonie treffen.Darun-
ter ehemalige Ingenieure, Handwerker
und Beamte. „Pünktlich um 14.45 Uhr
stehenalleaufderMatte. Siehelfen sich
und holen sich gegenseitig ab“, so Kuh-
nert, derdieGruppeheuteehrenamtlich
leitetund immerwiederauchbesondere
Aktionen plant, zum Beispiel Ausflugs-
fahrten durch Hamburg, gemeinsames
Grünkohlessen oder eine Besichtigung
derGärtnerei.
Besuch inder Elektro-Werkstatt
Erst kürzlich organisierte Kuhnert einen
Besuch in der Werkstatt von Stefan
Hadzik, dem Elektromeister. „Es war
eine Sternstunde für alle“, schwärmt er.
„Stefanund seineMitarbeiterhabenuns
alles gezeigt: Sicherungen, LED-Leuch-
ten, Verteilerdosen, Schaltbretter,Werk-
zeug.“Und immer ging es dabei um die
Frage: Was gab es früher, was gibt es
heute?Die „Hamburger Jungs“ staunten
nicht schlecht, als ihnen Hadzik die
modernen Schraubendreher, Zangen,
Kabelscherenund Seitenschneider indie
Hand gab. Erinnerungen kamen hoch –
an den früheren Beruf oder an das, was
man einst als Heimwerker alles selbst
reparierthat.
NettesundaktivesMiteinander
„Egal, was bei unserem Treffen anliegt,
ein Mitglied schreibt immer Protokoll“,
erzählt Kuhnert. Ihm kommt es darauf
an, Aufgaben zu verteilen, die Kreativi-
tätunddieSelbstständigkeitderMänner
zu fördern. So gehört zum üblichen
Nachmittagsprogramm auch Gedächt-
nistraining– „aberohneStressundohne
Über- oder Unterforderung“. Weiterhin
stehen motorische Übungen an, am
liebsten mit Luftballons. Denn, so der
Betreuer: „Die Herren haben fast alle
früher Fußball gespielt.“ Und es gibt
jedes Mal einen Wochenrückblick. Ein
Mitglied stellt kurz und knappdiewich-
tigsten Ereignisse aus Politik, Sport und
dem Hamburger Stadtleben vor. Alle
sindgefordert,mitzumachen. „Und jeder
freut sich über die Wertschätzung der
anderen“, soKuhnert.Nurallzugutweiß
er, dass Leistungseinbußen im hohen
Alter häufig auf eine inaktive Lebens-
weisezurückgehen. „ManmussdieMen-
schen dort abholen, wo sie gerade sind.
Danngelingt es einem auch, ihre innere
KerzezumLeuchtenzubringen.“
n
am
Werkstattbesuch:
Elektromeister
StefanHadzik
freute sichüber
das Interesseder
„Hamburger Jungs“
an seinemFach-
gebiet.
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32
Powered by FlippingBook