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Natur & Gesundheit

Federleicht und zart wiegen sie sich im Wind, der

noch die Kühle des Winters in sich trägt. Die Bota-

niker sagen, ihr Name sei vom griechischen Wort

„anemos“ abgeleitet. Das bedeutet „Wind“. Daher

haben diese feinen Blumen auch ihren zweiten

Namen: Buschwindröschen. Es heißt auch, diese

Blümchen seien aus den Tränen der Aphrodite

entstanden, als diese den Tod ihres geliebten

Adonis beweinte.

Noch romantischer ist eine weitere Geschichte aus der

Antike. Demnach soll eine Nymphe namens Anemona

am Hofe der Göttin Flora gelebt haben. Der Sage

nach verliebte sich Floras Mann Zephyr, der auch der

Gott des Windes war, in Anemona. Das gefiel der

eifersüchtigen Göttin Flora aber gar nicht und so

verwandelte sie die Nymphe in eine Blume.

Verwandlung einer Nymphe in eine zarte Blume

Folgen wir dieser Geschichte und glauben an die

göttliche Verwandlung, so zeigt sich uns dieNymphe

inzwischen in mehr als 120 Sorten in den Farben

Weiß, Rot, Rosa, Blau und Violett. Auch an Symbol-

kraft fehlt es dieser Blume nicht. Gilt sie doch als

Zeichen der Sinnlichkeit des Augenblicks und steht

für Erwartung, Ehrlichkeit und Sorgfalt. Außerdem

soll sie uns sagen: „Ich möchte bei Dir sein!“

Blume mit großer Symbolkraft

Und wer möchte sie, die kleine Zarte, nicht bei sich

haben? Wenn sich nach den stärksten Frösten im

Frühjahr auf Wiesen, in Wäldern und an Weges-

rändern weiße Anemonen-Teppiche ausbreiten, öff-

nen sich unsere Herzen und wir spüren die Hoffnung

auf endlich wieder länger werdende Tage mit wär-

menden Sonnenstrahlen.

Vorsicht! Zart, aber giftig!

Was man diesem kleinen Blümchen gar nicht an-

sieht, ist, dass alle ihre Teile giftig sind. Und das

Gift schadet nicht nur Menschen, sondern auch

Tieren. Nur Ziegen scheinen immun gegen das Gift

der Anemonen zu sein. Daher nennt man sie im

Schweizerischen auch „Geißenmaie“. Aber welcher

Mensch wird schon diese ersten lieblichen Boten

des Jahres pflücken oder gar essen wollen? Öffnen

wir einfach unsere Augen und freuen uns an der

verwandelten Nymphe, die uns eine kleine Ahnung

von Vertrauen in die immer wiederkehrende Kraft

der Natur schenkt.

n

Andrea Vogt-Bolm

Ob Adonis das gefallen hätte?

Anemonen künden als weiße Blütenteppiche den Frühling an

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